SCHICKE SCHLITTEN, RASENDE ROLLER UND RAD-RARITÄTEN

Schätze der Bremen Classic Motorshow fahren beim Alex-Pressefrühstück vor

Die Bremen Classic Motorshow: Alljährlich im Februar sind die Hallen der Messe Bremen das Mekka für die Fans von Geschichte auf zwei oder vier Rädern. Erstmals sind in diesem Jahr bei der 16. Ausgabe von Freitag bis Sonntag, 2. bis 4. Februar, auch nicht motorisierte Schönheiten vergangener Tage zu haben ? Fahrräder nämlich.

Dabei reicht das ausgestellte Spektrum von Helden des Alltags bis zu raren Exoten. Nur 182 Exemplare des Facel II rollten je vom Band der französischen Edelschmiede Facel Vega. Einen davon besitzt und fährt der Bremer Ansgar Matuschak, der ihn für die Sonderschau ?Gran Turismo 2+2: Jetset für die Straße" zur Verfügung stellt. Und zwar einen ganz besonderen der ohnehin exklusiven Reihe: Sein Modell ist eines von wenigen mit einem 400 PS starken 6,7-Liter-Chrysler-Motor und Schaltgetriebe. So ein Star gefiel auch den Stars: Ringo Starr fuhr einst dasselbe Modell, auch der Schah von Persien oder Tony Curtis fanden Gefallen am Facel II. So ungewöhnlich der Wagen, so ungewöhnlich der Zugang dazu: Nur wer bereits einen Facel besaß, konnte sich auf eine Liste für ein Nachfolgemodell setzen lassen. Ansgar Matuschak kaufte sein Exemplar auf der Bremen Classic Motorshow 2017. Seine Erfahrung: ?Der Wagen fährt sich toll und sein edles Design zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht."

Ronny Ockenga hingegen liebt Vespas, etwa seine Modelle von 1959 bzw. 1962 und bringt auf der Messe Fanclubs aus Bremen und umzu zusammen - tatsächlich ist die Szene weltumspannend. Die erste Vespa kam 1946 auf den Markt. Bereits 1948 gab es das erste Jahrestreffen von Anhängern des Kultrollers. Ockenga setzt diese Tradition fort. Unter dem Namen HMRJ - das steht für "H-Milch-Roller-Jungs" - vernetzt er die Roller-Community.

Mitfahren darf jedermann mit einer Vespa oder Lambretta aus Vollblech. Häufig gehören sie Mitgliedern von Clubs mit Namen wie ?Vespabande" oder ?De Diekdüvels". Die Fans reisen gern mal hundert Kilometer an, um gemeinsam "anzurollern, abzurollern oder auch zwischendrinzurollern", berichtet der Bremer. Wer mitrollern möchte, findet am Stand (Halle 1, Stand OD 30/34) käufliche Modelle und Ansprechpartner. Auf zwei Rädern ist auch Kristoffer Reed unterwegs. Der Bremer Fahrradhändler ist ehemaliger Amateur-Rennfahrer und Sammler. Im Laufe der Jahre hat er mehr als 25 Raritäten erworben. "Räder wollen bewegt werden - ich kann aber unmöglich alle gleichmäßig benutzen. Niemand hat etwas von diesen Schätzen, wenn sie nur im Lager stehen", erklärt der 42-Jährige, warum er rund zehn Exemplare im Foyer der ÖVB-Arena zum Kauf anbietet.

Auch zu sehen, aber nicht zu kaufen, ist etwa eine Indoor-Zeitfahrmaschine, auf der der spätere Olympiasieger Andreas Waltzer als Jugendlicher erste Erfolge einfuhr. Typisch für solche Räder ist die Auslegung mit einem Vorderrad, das deutlicher kleiner als das Hinterrad ist. Dies zwingt den Fahrer zu einer extrem nach vorn gebeugten Haltung. Ebenfalls unverkäuflich: ein Rennrad des Belgiers Eddie Merckx. Die Radsportlegende war nach der Profikarriere war in die Produktion von Rädern eingestiegen. "Darüber hinaus bietet die Bremen Classic Motorshow zum Beispiel Sonderschauen zu britischen Motorrädern und klassischen Geländewagen, einen Teilemarkt und Präsentationen von 100 Oldtimer-Fanclubs", kündigt Projektleiter Frank Ruge an. Käuflich zu erwerben sind etwa "V8-Survivors" mit ihren unrestaurierten Karosserien, mehrere Junge Klassiker, die Oldtimer der Fachhändler und die privat angebotenen Autos und Motorräder im Parkhaus und im Foyer der ÖVB-Arena.

Die Bremen Classic Motorshow ist von Freitag bis Sonntag, 2. bis 4. Februar, täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet 16 Euro. Mehr Infos: www.classicmotorshow.de.

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